Was Lilo Kraus selbst einbrachte, war nicht nur ein profundes musikalisches Wissen und immenses Können, sondern auch eine ganz elementare Faszination des Musizierens.... Sie kann von ihren Jugenderfahrungen mit handfester Saitenmusik im niederbayerischen Wirtshaus schwärmen, um gleich darauf in klassische Dimensionen einzutauchen. Das eine schließt das andere nicht aus. Hier wird deutlich, wo die Wurzeln alles Musizierens liegen...

Mit schlichten Worten umreißt die sympathische Künstlerin komplexe musikalische Phänomene, indem sie diese auf den Boden der Tatsachen zurückholt. (Nürnberger Nachrichten)

... und es war etwas anderes, es war hinreißend schön. Ganz unprätentiös, wohltuend bescheiden und herzerfrischend natürlich gestaltete Lilo Kraus ihr Konzert, das den begeisterten Zuhörern... (Rheinische Post)

 

Bewundernswert ihre Kunst, eine Melodie zusammenzufassen, als strömende und variantenreiche Einheit vorzutragen, betörend klug und selbstverständlich schön.

... In der Tat lagen in ihrer Interpretation von Louis Spohrs "Phantasie" für Solo-Harfe leidenschaftliche Emphase und asketische Strenge nah beieinander. Ihr enormes klangliches Differenzierungsvermögen, und nicht zuletzt die Gelassenheit.... zeichneten Lilo Kraus als Harfenistin von Rang aus. (Deggendorfer Zeitung)

 

Nichts an ihren Interpretationen wirkt klischeehaft und seelenlos... 
Ihr gelang eine Wiedergabe von packender Eindringlichkeit. Die filigranen musikalischen Schwebezustände des Stückes, in denen Zeit und Raum quasi verschwimmen, wurden auf faszinierende Weise zum Klingen gebracht. 
Der Begriff "exemplarische Interpretation" erscheint gerechtfertigt...
...versteht es mit ihrer Natürlichkeit anzustecken. Da läßt man sich gerne auch auf Zeitgenössisches ein, das mit bodenständiger Begeisterung als "spannend" vorgestellt wird...
...war trotz seiner Modernität überwältigend schön und brillant gespielt...
Wohl selten wurde ein Instrument und seine Geschichte kurzweiliger und amüsanter vorgestellt als an diesem Abend... (Nürnberger Nachrichten)

 

Bruchlos fügte sich hier die Arabesque Nr.1 von Claude Debussy an, bei deren Klangfarbenspiel Lilo Kraus das reichhaltige Vokabular ihrer Konzertharfe ebenso ausreizen konnte, wie ihre in Paris mit dem legendären Harfenistin Pierre Jamet erarbeitete Vertrautheit mit Debussy´s Tonschöpfungen, die ohne die vollendete Beherrschung des Instruments nie zu ihrer wirkungsvollen Entfaltung gekommen wären. Das begeisterte Publikum entließ die Künstlerin erst nach zwei atemberaubenden Zugaben. (Tagesanzeiger Zürich)

 

….Da erklingt bayerische Saitenmusik ohne Zither und Hackbrett, dafür aber mit entspannten Hawaiigitarren-Effekten von Peter Pelzner; da verleiht Chris Schmitts Bluesharp einem „Tango triste“ eine tiefmelancholische Note. Besonders raffiniert ist die Trio-Version von Bachs  C-dur Präludium aus dem „Wohltemperierten Clavir“. Zu sanft aufgeblätterten Harfenakkorden brummt eine erdige Unterstimme. Die E-Gitarre singt dazu wie ein leicht überspannter Tenor. Hinreißend… Magische Musikmomente, wie es sie in Großstadt-Konzertsälen nicht gibt. (Thüringer Allgemeine )

 

….. RAFFINIERTE KONTRASTE …  Folk trifft auf Tschaikovsky (hat man je den „Blumenwalzer“ je so synkopisch verzückt gehört?). Joe Zawinuls Souljazz-Klassiker „Mercy, mercy, mercy“ mutiert ganz unmerkliche zu einem kubanischen Tango. Und auf einmal befindet man sich mit dem wortgewaltigen Minnesänger Oswald von Wolkenstein mitten im Hochmittelalter.

Dabei wirkt dieser Crossover gar nicht gekünstelt, sondern sehr organisch. Solidität geht dem Trio eindeutig vor Effekthascherei. … Verbunden wird das Ganze mit charmanten Moderationen, in denen auch tagesaktuelle Spitzen nicht fehlen…. drei Zugaben erklatschte sich das überzeugte Publikum .

(Jens Voskamp, Nordenham)